Definition
Die Fähigkeit eines Alarmsystems, einen Alarm über Distanz zu übertragen, sodass auch abwesende Personen oder externe Stellen benachrichtigt werden. Im Gegensatz zum rein lokalen Alarm (Sirene heult nur vor Ort) stellt ein Fernalarm sicher, dass Hilfe kommt, selbst wenn niemand das Signal direkt hört.
Alarmübertragungseinrichtungen
Realisiert wird dies über Alarmübertragungseinrichtungen wie Telefon-Wählgeräte, Mobilfunkmodule oder Internetmelder. Bei einem klassischen Wählgerät verbindet sich die Alarmanlage im Ereignisfall mit zuvor programmierten Telefonnummern: z.B. zuerst der Eigentümer, dann ein Wachdienst, dann die Polizei.
Entwicklung der Übertragung
Früher geschah das über das Festnetz (AWAG = Automatisches Wähl- und Ansagegerät), heute oft über GSM oder IP. Modernere Anlagen nutzen eine Cloud oder App-Benachrichtigung – der Alarm erscheint als Push-Nachricht auf den Smartphones der Verantwortlichen.
Alarmaufschaltung
Bei einer Alarmaufschaltung (siehe oben) gehört der Fernalarm zum Konzept: Die Anlage meldet zu einer Leitstelle, die rund um die Uhr besetzt ist. Man unterscheidet also grob private Fernalarmierung (Alarm ruft direkt den Nutzer an oder schickt SMS) und professionelle Fernalarmierung (Alarm meldet an Sicherheitsdienst/Polizei).
Zuverlässigkeit und redundante Übertragungswege
Wichtig bei Fernalarm ist die Zuverlässigkeit: Oft werden redundante Übertragungswege eingesetzt, sog. Dual-Path-Verfahren – zum Beispiel geht der Alarm parallel über Internet und Mobilfunk raus. Fällt einer aus (Sabotage, Stromausfall, Leitungsstörung), übernimmt der andere.
Alarmprotokolle
Ebenfalls wichtig: Alarmprotokolle, damit klar ist, welches Ereignis vorliegt (Einbruch, Feuer, Überfall) und wo.
Zeitgewinn
Der Fernalarm bringt den entscheidenden Zeitgewinn – gerade in ländlichen Gegenden würde eine heulende Sirene am abgelegenen Haus vielleicht niemand hören; mit Fernalarm werden jedoch Nachbarn, Besitzer oder Polizei sofort informiert.
Standard bei neuen Anlagen
In Zeiten der Vernetzung sind Fernalarme praktisch Standard bei neuen Anlagen: Selbst günstige Heimalarmsysteme verschicken zumindest eine Nachricht ans Handy. So ist gewährleistet, dass ein Alarm nie unbemerkt bleibt und entsprechend rasches Eingreifen (persönlich oder durch Profis) erfolgen kann.