Definition
Ein Alarmanlagensystem, bei dem die Kommunikation zwischen den Komponenten drahtlos per Funk erfolgt, statt über festverlegte Kabel. Sensoren wie Türkontakte, Bewegungsmelder oder Rauchmelder sind hierbei mit kleinen Funksendern ausgestattet, die ihre Signale an die Alarmzentrale übermitteln.
Vorteile
Vorteile einer Funkalarmanlage: Sie ist schnell und sauber zu installieren – es müssen keine Wände aufgestemmt oder Kabelkanäle gezogen werden, was besonders in Bestandsgebäuden oder Mietwohnungen ein großer Pluspunkt ist. Die Melder sind batteriegepuffert, sodass ein Stromausfall ihnen nichts anhaben kann (die Zentrale selbst hat meist auch einen Notakku).
Flexibilität
Auch eine Erweiterung oder Umplatzierung von Meldern ist jederzeit unkompliziert möglich.
Moderne Funksysteme
Moderne Funksysteme arbeiten auf reservierten Frequenzen (meist 868 MHz in Europa) und nutzen bidirektionale Protokolle: Das heißt, jeder Melder bestätigt seinen Status regelmäßig an die Zentrale, und es findet ein ständiger „Handshake" statt – so merkt die Anlage, wenn z.B. ein Melder ausgefallen oder gestört ist.
Verschlüsselung
Zudem sind hochwertige Anlagen verschlüsselt, damit kein Außenstehender die Funkbefehle abfangen oder manipulieren kann.
Nachteile und Risiken
Nachteile und Risiken: Batteriewechsel – alle 1–3 Jahre müssen die Melderbatterien getauscht werden (die Anlage meldet rechtzeitig schwache Batterien). Reichweiten-Thematik – dicke Betonwände oder Metall stören Funksignale; die Entfernung zwischen Meldern und Zentrale ist begrenzt (typisch 30–100 m im Gebäude).
Repeater
Eventuell müssen Repeater eingesetzt werden, um größere Gebäude abzudecken.
Jamming-Risiko
Außerdem besteht theoretisch das Risiko von Jamming (gezielte Funkstörung): Ein Profi-Einbrecher könnte versuchen, die Funkfrequenz zu blockieren. Deshalb erkennen gute Funkalarmanlagen einen Funk-Jam und lösen Alarm aus, wenn ihr Frequenzband übermäßig gestört ist.
Vergleich mit verdrahteten Systemen
Für sehr hohe Sicherheitsanforderungen werden dennoch oft verdrahtete oder hybride Systeme bevorzugt, da Kabelverbindungen abhör- und störsicher sind. Nichtsdestotrotz können VdS-geprüfte Funkalarmanlagen heute auch hohe Grade (2 oder 3) erreichen und sind für die meisten Privathaushalte und Gewerbe ausreichend sicher.
Wichtige Planung
Wichtig: die Planung vom Fachmann, damit jeder Melder im Funkbereich liegt und keine „Funklöcher" auftreten.
Fazit
Insgesamt bieten Funkalarmanlagen Flexibilität ohne großen Baueingriff – ideal zum Nachrüsten und Umziehen, bei richtiger Handhabung genauso zuverlässig wie Kabelanlagen.