Definition
Eine Gefahrenmeldeanlage (GMA) ist der Oberbegriff für elektronische Anlagen, die Gefahren für Personen oder Sachwerte automatisch melden. Dazu zählen Einbruchmeldeanlagen (Alarmanlagen gegen Einbruch), Überfallmeldeanlagen (Panikalarm), Brandmeldeanlagen (Feueralarm) und technische Alarmanlagen (z.B. Gasmelder, Wasserleckmelder).
Verwendung in Normen und Vorschriften
Der Begriff wird häufig in Normen und Vorschriften verwendet, um all diese Systeme zusammenzufassen. In der Praxis spricht man im Alltag seltener von „Gefahrenmeldeanlage" – man nennt eher den konkreten Typ (BMA, EMA etc.). Aber beispielsweise in der VdS-Richtlinie 3403 ist von Gefahrenmeldeanlagen die Rede, die dann in Einbruch und Brand unterteilt werden.
Systemkomponenten
Eine GMA besteht immer aus Sensoren (Meldern), einer Auswerteeinheit und Alarmierungseinrichtungen. Oft werden heute mehrere Gefahren in einem System überwacht: Eine moderne Gebäude-Alarmzentrale kann Einbruch- und Rauchmelder verwalten; so hat man eine integrierte Gefahrenmeldeanlage, die sowohl bei Einbruch als auch bei Feuer reagiert.
Zuverlässigkeit und Redundanz
Wichtig ist, dass solche Anlagen verlässlich arbeiten, da sie kritische Situationen erkennen sollen. Daher sind sie meist redundant aufgebaut (Batteriepuffer, doppelte Meldewege) und überwachen sich selbst (Sabotagekontakte, Störungsmeldungen).
Einsatzbereiche
In Unternehmen sind GMAs oft vorgeschrieben oder von Versicherern gefordert – etwa in Lagerhallen eine BMA, in Juweliergeschäften eine EMA mit Aufschaltung etc. Der Vorteil einer integralen Gefahrenmeldeanlage ist, dass man zentrale Überwachung hat: Eine Leitstelle oder der Wachdienst empfängt alle Arten von Alarmen gebündelt und kann entsprechend handeln (Polizei bei Einbruch, Feuerwehr bei Brand, Servicetechniker bei technischen Störungen).
Planungsnormen
Die Planungsnorm DIN VDE 0833 subsumiert z.B. darunter alle Einbruch-, Überfall- und Brandmeldesysteme. Endnutzer kennen den Begriff selten, außer in Versicherungsdokumenten oder behördlichen Auflagen. Aber wer etwa ein Sicherheitssystem installiert, das Bewegung, Feuer und Gas detektiert, hat streng genommen eine Gefahrenmeldeanlage geschaffen – nämlich ein Rundum-Meldesystem für unterschiedliche Gefahrentypen.
Zusammenfassung
Kurz gesagt: Eine Gefahrenmeldeanlage ist das gesamte elektronische Nervensystem für Sicherheit in einem Objekt. Sie umfasst alle elektronischen Systeme, die automatisch auf verschiedene Gefahrensituationen reagieren und entsprechende Alarmierungen auslösen.
Typen von Gefahrenmeldeanlagen
- Einbruchmeldeanlagen (EMA) - gegen unbefugtes Eindringen
- Brandmeldeanlagen (BMA) - gegen Feuer und Rauch
- Überfallmeldeanlagen - für Panikalarm bei Überfällen
- Technische Alarmanlagen - für Gas, Wasser, Temperatur etc.
- Integrierte Systeme - kombinieren mehrere Gefahrenarten