Definition
Alle strategischen und operativen Maßnahmen, die darauf abzielen, Straftaten zu verhindern, bevor sie passieren. Im Bereich der Eigentumsdelikte (wie Einbruchdiebstahl) bedeutet Prävention vor allem: Bürger, Polizei, Kommunen und andere Akteure arbeiten zusammen, um Tätern die Tatgelegenheiten zu nehmen oder zu erschweren.
Technische Prävention
Das umfasst technische Prävention (gute Schlösser, Alarmanlagen – all das, was in diesem Glossar beschrieben ist), bauliche Prävention (helle Beleuchtung, übersichtliche Gestaltung von Wohnanlagen, keine verwinkelten dunklen Ecken – nach dem Prinzip „Mehr soziale Kontrolle"), soziale Prävention (Einbindung gefährdeter Jugendlicher, Programme gegen Drogen, Arbeitslosigkeit, die oft indirekt Kriminalität begünstigen) und kommunikative Prävention (Aufklärung, Sensibilisierung, Nachbarschaftshilfe fördern).
Polizeiliche Kriminalprävention
In Deutschland gibt es die Polizeiliche Kriminalprävention als eigene Organisationseinheit, erkennbar an Kampagnen wie K-EINBRUCH (eine Initiative mit dem bekannten blauen Haustür-Aufkleber „Vorsicht aufmerksame Nachbarn", und vielen Info-Broschüren zum Einbruchschutz) oder Aktion Tu was.
Beratungen
Die Polizei bietet kostenlose Beratungen an: Speziell geschulte Beamte schauen sich Haus oder Wohnung an und geben Empfehlungen zur Sicherung.
Präventionsräte
Des Weiteren sind in vielen Städten Präventionsräte eingerichtet – hier arbeiten Polizei, Stadtverwaltung, Schulen, Wohnungsunternehmen und andere zusammen, um lokal Kriminalität vorzubeugen (z.B. durch Sozialarbeit, Kameraeinsatz an Brennpunkten oder bauliche Veränderungen).
Nachbarschaftsinitiativen
Nachbarschaftsinitiativen wie „Wachsame Nachbarschaft" gehören auch zur Prävention: Bürger achten auf fremde Personen, informieren sich gegenseitig und rufen im Zweifel lieber einmal mehr die 110.
Opferschutzprävention
Ein anderes Feld ist die Opferschutzprävention: z.B. Ratschläge, wie man sein Verhalten anpassen kann (nicht überall offen Wertsachen liegen lassen, Haus bewohnt wirken lassen bei Abwesenheit etc.).
Ziel
Das Ziel aller Prävention: Taten sollen erst gar nicht stattfinden. Das ist effektiver und für alle besser, als Straftaten nur aufzuklären, wenn der Schaden schon da ist.
Wirksamkeit
Die Wirksamkeit zeigt sich etwa bei Einbruchszahlen: Dort, wo viel in Prävention investiert wurde (bessere Sicherung der Häuser, Info-Kampagnen), sank die Quote oder blieb zumindest mehr Versuche erfolglos – derzeit scheitern in Deutschland rund 45% der Wohnungseinbrüche im Versuch, u.a. wegen verbesserter Sicherungstechnik.
Gesamtgesellschaftlicher Ansatz
Letztlich ist Kriminalprävention ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz: Polizei allein kann es nicht richten; jeder kann beitragen durch Aufmerksamkeit, Vorsicht und Investitionen in Sicherheit.
Leitprinzip
Und je schwieriger und riskanter potentielle Täter ihr Vorhaben empfinden, desto eher lassen sie davon ab – das ist das Leitprinzip der Einbruchsprävention.