Ein Revierdienst ist ein mobiler Sicherheitsdienst, bei dem Sicherheitskräfte abwechselnd mehrere Objekte (Gebäude, Gelände) in einem Revier – also einem festgelegten Gebiet – überwachen. Anders als ein stationärer Wachmann, der ständig an einem Objekt verbleibt, fährt der Revierdienst verschiedene Wachrunden nach einem Plan (oft zu wechselnden, unvorhersehbaren Zeiten) ab. Ziel ist es, Präsenz zu zeigen, potenzielle Täter durch die Unberechenbarkeit der Kontrollen abzuschrecken und Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu entdecken.
Typische Aufgaben eines Revierdienst-Mitarbeiters sind: Kontrolle von Türen, Fenstern und Toren (sind sie ordnungsgemäß verschlossen? gibt es Einbruchspuren?), Außenkontrolle des Geländes (nach Auffälligkeiten wie Personen oder abgestellten fremden Fahrzeugen), ggf. Innenrundgänge in Büros oder Hallen, Scharfschalten/Unscharfschalten von Alarmanlagen zu definierten Zeiten, und die Sicherstellung, dass technische Störungen (z.B. ausgelöste Alarmanlage, Wasserleck, Stromausfall) bemerkt werden. Oft hat der Revierfahrer Schlüsselgewalt für die betreuten Objekte und führt ein Kontrollbuch oder elektronische Nachweis-Systeme (Wächterkontrollsystem), um jede Runde zu dokumentieren.
Der Vorteil von Revierdiensten liegt in der Kosteneffizienz und trotzdem spürbaren Sicherheit: Da sich mehrere Kunden einen Sicherheitsmitarbeiter „teilen“, sind die Kosten pro Objekt geringer als bei Einzelbewachung. Die Sicherheitswirkung entsteht durch die unregelmäßige, aber häufige Anwesenheit – ein Täter kann nie sicher sein, wie lange es bis zum nächsten Kontrollgang dauert. Zudem kann der Revierdienst flexibel auf Alarmmeldungen reagieren: Er übernimmt oft die Alarmverfolgung, d.h. fährt sofort zu einem Objekt, wenn die Alarmanlage dort ausgelöst hat, und überprüft die Lage. Sollte ein Einbruch stattfinden, leitet der Revierfahrer erste Maßnahmen ein (Täter stellen – soweit möglich, Polizei rufen, Objekt sichern).
Revierdienst wird vielfach nachts oder am Wochenende eingesetzt, um Gewerbegebiete, Baustellen oder Wohnviertel sicherer zu machen, wenn dort sonst niemand anwesend ist. Die Sicherheitsmitarbeiter sind in der Regel in uniformierten Fahrzeugen unterwegs und mit Funk oder Handy mit der Leitstelle verbunden. Ein gut organisierter Revierdienst erhöht das Entdeckungsrisiko für Einbrecher erheblich und ergänzt technische Sicherungen ideal: Während Alarmanlagen melden, kann der Revierfahrer schnell vor Ort prüfen und einschreiten. Er dient quasi als „mobile Wache auf Tour“, die wachsam durchs Revier patrouilliert.
Meist erstellen Sicherheitsunternehmen einen Streifenplan, der sicherstellt, dass jedes Objekt im vereinbarten Turnus überprüft wird, jedoch zu wechselnden Zeiten. Oft wird außen am Objekt auch kenntlich gemacht (z.B. mit einem Schild), dass ein Wachdienst präsent ist. Das Wissen um einen aktiven Revierdienst lässt Täter eher einen Bogen um das Objekt machen – es besteht ja die Chance, „auf frischer Tat“ erwischt zu werden.