Ein Tresor ist ein hochsicherer Stahlschrank (Safe) zur Aufbewahrung von Wertsachen, Dokumenten oder Bargeld, der vor Diebstahl und Feuer schützt. Tresore besitzen verstärkte Wände und komplexe Schließmechanismen (Schloss mit Doppelbartschlüssel, Zahlenkombination oder elektronisches Code-Schloss), um ein Aufbrechen erheblich zu erschweren. Sie werden in verschiedene Sicherheitsstufen eingeteilt, die angeben, wie widerstandsfähig ein Tresor gegen Einbruchsversuche ist (z.B. hinsichtlich Werkzeug- und Zeitaufwand beim Aufbruch). In einem Sicherheitskonzept dient der Tresor als letzte Verteidigungslinie: Selbst wenn Einbrecher ins Gebäude gelangen, sind die besonders wertvollen Gegenstände darin geschützt.
Bauweise: Tresorwände bestehen meist aus mehrschichtigem Stahl, oft mit Spezialfüllungen (Beton, Hartmetallplatten) für Bohr- und Schneidresistenz. Die Tresortür verriegelt an mehreren Seiten mit massiven Riegelbolzen. Bei hochwertigen Tresoren werden im Angriffsfalle zusätzliche Sperrmechanismen aktiviert (z.B. Glasplatten im Türinneren, die beim Bruch das Riegelsystem blockieren). Tresorschlösser gibt es als mechanische Doppelbartschlösser (klassischer Tresorschlüssel), mechanische Zahlenschlösser (Drehscheibe) oder elektronische Tastencodes – oft mit Aufbruchsperren: Bei falscher Codeeingabe bleibt das Schloss für einige Minuten gesperrt (gegen „Durchprobieren“).
Tresore nach europäischer Norm EN 1143-1 tragen einen Widerstandsgrad (Stufe I, II, III …). Je höher, desto länger müsste ein Profi mit definierten Werkzeugen daran arbeiten, um ihn zu knacken. Versicherer richten ihre Deckungssummen nach diesen Graden: z.B. bis ca. 65.000 € Inhalt in Tresoren Grad I im Privaten, höhere Werte erfordern Grad III oder mehr. Für niedrigere Anforderungen gibt es EN 14450 (Stufe S1, S2) – Basisschutz. Manche Tresore sind auch feuerresistent klassifiziert (z.B. 60 Minuten brandsicher für Papierdokumente nach EN 1047-1).
Bei der Aufstellung sollte ein Tresor nach Möglichkeit im Boden oder an der Wand verankert werden – kleinere freie Safes könnten sonst komplett entwendet und später in Ruhe geknackt werden. Verstecke (hinter Paneelen oder Bildern) erhöhen die Sicherheit zusätzlich, indem sie den Zugriff verzögern. Trotzdem sollte ein Tresor leicht zugänglich genug sein, dass man ihn benutzt (nur genutzte Tresore schützen tatsächlich; Wertvolles, das ständig offen herumliegt, nützt kein Tresor im Keller).
Moderne Tresore können Komfort wie Fingerabdrucköffnung oder Innenbeleuchtung bieten, aber im Kern geht es um Physik: massives Material gegen Einbruchswerkzeuge. Ein Tresor in Kombination mit Alarmanlage und mechanischem Grundschutz sorgt dafür, dass Einbrecher sehr lange brauchen würden, um an die Hauptwerte zu gelangen – Zeit, die sie wegen des Alarms normalerweise nicht haben. Idealerweise wissen potenzielle Täter gar nicht, ob und wo ein Safe vorhanden ist. Diskretion ist hier auch ein Schutz: Ein Tresor sollte im Zweifel versteckt und nicht öffentlich erwähnt sein, um keine gezielte Herausforderung darzustellen.