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VdS‑Zertifizierung

Prüf- und Gütesiegel für Sicherheitstechnik

Die VdS-Zertifizierung ist ein Qualitätsnachweis der VdS Schadenverhütung GmbH (ehemals Verband der Sachversicherer) für Produkte, Anlagen, Dienstleister oder Fachkräfte im Sicherheitsbereich. VdS ist eine durch die Versicherungswirtschaft getragene Prüf- und Zertifizierungsstelle, die nach anerkannten Standards und Richtlinien Sicherheitsprodukte prüft und anerkennt. Ein VdS-Zertifikat dient gewerblichen und privaten Anwendern als Orientierungshilfe: Das VdS-Gütesiegel dokumentiert, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung hohe Zuverlässigkeit und optimale Qualität aufweist. Beispielsweise tragen Alarmanlagen, Tresore, Schlösser, Bewegungsmelder, Brandmelder oder ganze Sicherungssysteme häufig ein VdS-Prüfzeichen, wenn sie die strengen Prüfungen bestanden haben.

Die VdS-Zertifizierung erfolgt auf Basis von technischen Richtlinien (viele VdS-Richtlinien sind auch als DIN-EN-Normen eingeflossen). So gibt es z. B. VdS-Klassen für Einbruchmeldeanlagen (Klasse A, B, C) oder für Tresore und Wertschutzschränke (Klasse 0 bis VI etc.), die definieren, für welchen Schutzgrad das Produkt geeignet ist. Im Einbruchschutz empfehlen Polizei und Versicherer häufig, Systeme einzusetzen, die mindestens VdS-Klasse A bzw. die entsprechenden Normgrade (etwa EN 50131 Grad 2) erfüllen. Auch Errichterunternehmen (Sicherheitsfirmen) können von VdS anerkannt sein, was bedeutet, dass sie bestimmte Qualitätsstandards einhalten. Gleiches gilt für Fachkräfte, z. B. VdS-geprüfte Alarmanlagen-Errichter oder Sprinklerwartungsfirmen.

Um ein VdS-Zertifikat zu erhalten, muss das Produkt im VdS-Prüflabor umfangreiche Tests durchlaufen – etwa Funktionstüchtigkeit unter verschiedenen Umweltbedingungen, Beständigkeit gegen Sabotage, Einbruchsversuche usw. Dienstleistungen (z. B. Notruf- und Serviceleitstellen oder Wachfirmen) werden nach personellen, technischen und organisatorischen Kriterien geprüft. Die Zertifikate werden in der Regel befristet (meist für vier Jahre) vergeben und sind an regelmäßige Überwachungsaudits gebunden: VdS führt also Nachkontrollen durch, ob die Produkte weiterhin dem Zertifizierungsstand entsprechen bzw. ob Dienstleister die Standards einhalten.

Ein VdS-anerkanntes Produkt darf das bekannte VdS-Logo tragen. Viele Versicherungen verlangen für bestimmte Risiken (z. B. Juwelierschaufenster, Geldautomaten, hohe Versicherungssummen) ausdrücklich VdS-zertifizierte Sicherungstechnik. Auch im Privatbereich sind beispielsweise VdS-anerkannte Rauchwarnmelder oder Schließzylinder ein Qualitätsmerkmal. Insgesamt schafft die VdS-Zertifizierung Vertrauen durch Sicherheit – gemäß dem Motto der VdS – und stellt sicher, dass geprüfte Sicherheitstechnik einen definierten Standard an Wirksamkeit und Zuverlässigkeit erreicht. Verbraucher sollten daher bei sicherheitsrelevanten Produkten nach Möglichkeit auf solche Prüfzeichen achten, um geprüfte Qualität zu erhalten.